Seit 1947 gibt es eine besondere Kombination, die Fans des Cavallino Rampante begeistert und elektrisiert: ein als Front-Mittelmotor angeordneter V12-Sauger in einem offenen Modell. Mit exakt dieser Konfiguration zeigte sich heute der Ferrari 12Cilindri Spider erstmals der Öffentlichkeit und den Medien – präsentiert im Rahmen einer exklusiven Veranstaltung in Miami Beach. In einer zweisitzigen Berlinetta vereint das Modell zwei markenprägende Charakteristika: ein Dach, das sich öffnen lässt, und der ikonische Ferrari 12-Zylinder. Mit einer Leistung von 830 PS bzw. 611 kW und einer maximalen Drehzahl von 9500 Touren ermöglicht das neue Modell ein besonders exklusives Open-Air-Fahrerlebnis.
Seine Inspiration bezog das Konzept des 12Cilindri Spider von den offenen Ferrari Gran- Turismo-Modellen der 1950er und 1960er Jahre. Sie brachten die Performance eines Rennwagens für die Straße mit dem unvergleichlichen Sound eines 12-Zylinders einerseits sowie das Fahrvergnügen mit offenem Dach und verwöhnenden Langstreckenkomfort andererseits in Einklang. Das Design des Modells bricht mit den Konventionen, die in jüngster Zeit für das Genre zweisitziger Berlinetta Spider von Ferrari gegolten hatten. Beim neuen 12Cilindri Spider setzen die Designer weniger auf Muskeln und Sinnlichkeit – vielmehr spricht das Design eine futuristischere Sprache, geprägt von formaler Reinheit und mit lediglich einer zarten Andeutung auf das herkömmliche visuelle Vokabular automobiler Gestaltung.
Der 12Cilindri Spider wendet sich an echte Liebhaber der Marke, die eine klare Vorstellung davon besitzen, wofür Ferrari seit 1947 in der Automobilwelt steht – ebenso wie an neue Ferraristi, die davon träumen, Komfort und italienisches Design mit berauschendem Fahrspaß zu kombinieren – und mit der Option, den Fahrtwind in den Haaren zu spüren. So avanciert der neue 12Cilindri Spider zu einem besonderen Modell für ganz besondere Kunden.
ANTRIEBSSTRANG
Der 12Cilindri Spider verfügt über den F140HD-Motor: die neueste Version des legendären Ferrari V12-Saugmotors und reinster Ausdruck der Seele von Ferrari. Sein unvergleichliches Leistungsvermögen, sein kraftvoller Sound und seine Exklusivität machen ihn zum würdigen Erben des Antriebs der legendären Berlinetta-Sportwagen, die einige der glanzvollsten Kapitel in der Geschichte der Marke geschrieben haben. Der Motor entfaltet bis zu 611 kW bzw. 830 PS, während die Höchstdrehzahl dank anspruchsvoller innovativer Lösungen nun 9500 Umdrehungen erreicht.
Der Motor verfügt über zahlreiche Modifikationen, die teilweise bereits in der Sonderserie 812 Competizione A enthalten waren und ihm leistungstechnisch einen Spitzenplatz in seinem Segment sichern. Um dem V12 eine derart hohe Drehzahl zu ermöglichen, reduzierten die Ingenieure Gewicht und Trägheit der Motorkomponenten, indem sie Titanpleuel einsetzten, die im Vergleich zu Stahl 40 Prozent weniger rotierende Masse aufweisen – bei gleicher mechanischer Festigkeit. Für die Kolben kam eine neue Aluminiumlegierung zum Einsatz, die sie leichter als frühere Anwendungen macht. Eine weitere Gewichtsreduzierung erzielten die Entwickler durch eine neu kalibrierte und drei Prozent leichtere Kurbelwelle.
Der Ventiltrieb mit Gleitschlepphebeln nutzt die reichhaltige Erfahrung von Ferrari in der Formel 1. Er wurde speziell für den V12 mit dem Ziel entwickelt, die Masse zu reduzieren und hochleistungsfähige Ventilprofile zu nutzen. Die Nocken wirken über Gleitschlepphebel aus Stahl mit DLC-Beschichtung (Diamond-Like-Carbon) auf die Ventilschäfte ein, wobei ein Hydrostößel als Drehpunkt dient. Der Einsatz von DLC reduziert den Reibungskoeffizienten an kritischen Stellen und verbessert dadurch den mechanischen Wirkungsgrad des Motors deutlich.
Ein Großteil der Modifikationen konzentrierte sich auf die Optimierung der Drehmomentabgabe unter allen Betriebsbedingungen. Als Ergebnis präsentiert sich ein Motor mit berauschend sanftem und zugleich sofortigem Ansprechen, der maximale Leistung an der roten Linie liefert.
Krümmer und Luftsammler bauen jetzt kompakter, um die Gesamtlänge der Kanäle zu reduzieren und so mehr Leistung bei hohen Drehzahlen zu liefern, während die Drehmomentkurve bei allen Drehzahlen durch ein System von Einlasskanälen mit variabler Geometrie optimiert wird. Dadurch kann die Länge des Ansaugtrakts kontinuierlich verändert werden, um die dynamische Ladung im Zylinder zu maximieren.
Erstmals wurde hier bei einem Saugmotor eine innovative Softwarestrategie entwickelt, die das maximal verfügbare Drehmoment abhängig vom gewählten Gang verändern kann. Dies gibt dem Fahrer beim Hochschalten das Gefühl eines sanften, progressiven Ansprechverhaltens: ein weiterer entscheidender Faktor für den einzigartigen Fahrspaß, den der 12Cilindri Spider ermöglicht.
Ein Crescendo aus scheinbar nie enden wollender Beschleunigung und kraftvollster Leistungsentfaltung ist das Markenzeichen aller Ferrari V12-Motoren. Beim jetzt realisierten F140HD kommt nun das neue, innovative Aspirated Torque Shaping (ATS) zum Einsatz. Dank dieser hochentwickelten elektronischen Steuerung wurden die Ingenieure aus Maranello in die Lage versetzt, die Drehmomentkurve im dritten und vierten Gang zu optimieren und die Wahrnehmung des Drehmoments zu verbessern, ohne die Beschleunigung zu beeinträchtigen – alles zur Förderung des Fahrvergnügens. Neue Übersetzungsverhältnisse halten darüber hinaus das Beschleunigungsvermögen hoch und ermöglichten es den Ingenieuren, eine neue Form der Drehmomentkurve für einen Saugmotor zu definieren.
Die Optimierung der mechanischen Effizienz des Triebwerks und des Schmierkreislaufs ist ein entscheidender Faktor für hohe Leistung und niedrigen Verbrauch. Durch die Kalibrierung der Ölpumpe mit variabler Fördermenge kann das Öl im gesamten Motor optimal zirkulieren und dann zusammen mit den Dämpfen aus der Ölwanne zurückgewonnen werden. Mithilfe eines Magnetventils, das die Motor-ECU in einem geschlossenen Regelkreis ansteuert, wird die Förderleistung der Pumpe in Bezug auf Motordrehzahl und Druck gesteuert, sodass nur die erforderliche Ölmenge bereitgestellt und dadurch eine Menge Energie gespart wird. Die neue Konfiguration des Öltanks und des Hydraulikkreislaufs reduziert Verluste auf ein Minimum und optimiert die Funktionalität unter allen Betriebsbedingungen.
Die mit 350 bar arbeitende Kraftstoffdirekteinspritzung besteht aus zwei Benzinpumpen und vier Rails mit Drucksensoren, die Rückmeldungen an das Druckregelsystem geben. Die elektronischen Einspritzventile können außerdem bis zu drei Einspritzungen pro Zyklus steuern. Das Zündsystem wird permanent vom Motorsteuergerät überwacht und verfügt über eine Einzel- und Mehrfunkenfunktion. Die ECU steuert zudem die Verbrennung in der Kammer derart, dass der Motor immer mit maximalem thermischen Wirkungsgrad arbeitet. Dies wird ferner durch eine ausgeklügelte Strategie zur Erkennung der Oktanzahl des verwendeten Kraftstoffs erreicht.
Das neue Abgassystem des 12Cilindri Spider wurde entwickelt, um ihm die Einhaltung der jüngsten Emissionsvorschriften (EU6E, China6B und BIN50) zu ermöglichen. Das System verfügt über einen Keramikkatalysator und einen Benzinpartikelfilter: die aktuell fortschrittlichste Technologie zur Emissionsreduzierung, zu der ferner eine aufwendige Kalibrierung der Softwarestrategien zählt.
Der Sound spielt eine maßgebliche Rolle, um die für einen Ferrari V12 typische Harmonie aus Komfort, Luxus und berauschendem Fahrgefühl zu erzeugen. Zu diesem Zweck wurde jedes Element des Ein- und Auslasstrakts optimiert. Abgasstränge gleicher Länge, ein 6-in- 1-Krümmer für jede Zylinderbank und das innovative Design der zentralen Bereiche führten zum typischen Brüllen eines Ferrari V12, das alle prachtvollen Verbrennungsfrequenzen umfasst. Auch die perfekte Integration und Abstimmung der hohen und tiefen Frequenzen des Ansaug- bzw. Abgassystems beeinflusst die Klangfarbe des Motors. Die Form der Kanäle und die interne Strömungsdynamik der Schalldämpferleitbleche wurden so konzipiert, dass der Gegendruck auf ein Minimum reduziert und so die Leistungsabgabe verbessert wird. Weiterhin perfektionierte man die Geometrie der Formen und Kurven der Abgasanlage, um bis zum Begrenzer den charakteristischen Ferrari Sound in reinster Form zu gewährleisten.
Damit der Soundtrack auch in der Kabine perfekt ausbalanciert ist, wurde der Ansaugtrakt modifiziert: Durch eine neue Positionierung der Resonatoren veränderten sich die Druckwellen, was zu einem satteren Klang insbesondere im Bereich der mittleren Frequenzen führt. Das Ergebnis ist ein außerordentlich klarer, voller Klang im Innenraum – dies unter allen Fahrbedingungen, insbesondere aber bei sportlicher Fahrweise.
Der Ferrari 12Cilindri Spider verfügt über das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das bereits bei anderen Modellen, beginnend mit dem SF90 Stradale, einhellige Begeisterung erntete. In Kombination mit größeren Reifen auf 21-Zoll-Felgen bietet diese Lösung im Vergleich zu früheren V12-Anwendungen fünf Prozent kürzere Getriebeübersetzungen in den unteren Gängen und zwölf Prozent mehr Drehmoment an den Rädern – alles zum Vorteil der Längsbeschleunigung und zur Verkürzung der Schaltzeiten, die beim 12Cilindri rund 30 Prozent schneller sind als bei früheren V12-Berlinetta-Anwendungen.
Die Leistung beim Beschleunigen in den einzelnen Gängen wurde insgesamt entscheidend erhöht, während die Einführung eines achten Gangs die Reichweite beim Fahren auf der Autobahn deutlich erhöht. Das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe fördert damit sowohl die Effizienz als auch den Durchzug in allen Gängen.
DESIGN
AUSSEN
Mit dem Ferrari 12Cilindri Spider machten sich Flavio Manzoni und das Designteam des Ferrari Centro Stile daran, die stilistischen Codes der bisherigen Ferrari V12-Modelle mit Front-Mittelmotor radikal zu verändern. Tatsächlich stellt das Modell eine klare Abkehr von der rein skulpturalen Sprache dar, die beispielsweise den 812 Competizione charakterisierte. Der 12Cilindri Spider setzt stattdessen auf ein noch anspruchsvolleres Designkonzept, das die formale Strenge gleichwohl beibehält, um ein Gefühl der stilistischen Einheit zu erreichen.
Klare Linien dominieren die Geometrie des Fahrzeugs und unterstreichen die Volumen, die ein nahtlos ineinandergreifendes Ganzes bilden. Die extrem sauber gearbeiteten Flanken verlaufen von einer V-förmigen Fläche ausgehend entlang des gesamten Fahrzeugs nach hinten. Obwohl die für Ferrari typische Sinnlichkeit erhalten blieb, wurden die Kotflügel mit äußerster geometrischer Präzision geformt: Alle Linien sind das Ergebnis von Schnittstellen zwischen den Volumen – die Designer wählten einen funktionaleren Formansatz, der Nostalgie widerspiegelt. Der muskulöse Heckflügel ist imposant, zeigt sich aber auch geometrisch perfekt kontrolliert. Am Frontflügel kommt diese muskulöse Spannung noch etwas deutlicher zum Ausdruck, während sie an den Flanken zurückgenommen wurde, was die monolithische Ästhetik der Karosserie nochmals betont.
Die stark modellierte Motorhaube präsentiert sich extrem schlank und integriert die vorderen Kotflügel. Der Verzicht auf Schnittlinien von den Kotflügeln trägt mit einer glatten, ununterbrochenen Fläche zum Eindruck des muskulösen Designs bei. Außerdem verleiht diese Lösung der gesamten Motorhaube ein Gefühl ultrareiner Fluidität, unterbrochen nur durch zwei Lüftungsschlitze zur Kühlung des Motorraums. Eines der Ziele für den 12Cilindri Spider bestand darin, Designsprachen zu erforschen, die nur am Rande mit der Automobilwelt zu tun haben. Dadurch hat die Fahrzeugfront bestimmte charakteristische Elemente verloren, wie die längliche Form der Scheinwerfer und die traditionelle Kühlergrillform. Stattdessen entschied man sich zugunsten von Geometrien und Schnittlinien, die dem Design inhärent sind. Die Scheinwerfer schließlich sind in ein einziges umlaufendes Band integriert, aus dem die Tagfahrlichter wie Flügel hervortreten.
Vom Ferrari 12Cilindri unterscheidet sich das Spider Modell durch den ausdrucksstarken Charakter, den die beiden Finnen am Heck erzeugen, an deren Rückseite ein Element mit Blackscreen-Effekt angebracht ist. Die beiden parallelen Linien der Finnen spiegeln deutlich das Motiv der Fahrzeugflanken wider und betonen die Ausdruckskraft des Designs dieser Elemente. Eingelassen in die Flanken sind außerdem „Ausstellfenster“ aus rückwärtig lackiertem Polycarbonat.
Ein ähnlicher Ansatz wurde bei der Architektur am Heck gewählt: Hier ist ebenfalls Strenge angesagt, so bei der Form, die durch Subtraktion der Volumen erzielt wird. Im Einklang mit dem Design der Fahrzeugfront sind die Rücklichter in einen Flügel eingelassen, der den gesamten Heckbereich durchzieht und wohl das eigentliche Markenzeichen des 12Cilindri Spider darstellt. Dies zeigt einmal mehr, wie geschickt die Designer des Ferrari Centro Stile funktionale und technische Merkmale mit Aspekten wie Schönheit verbinden.
Anstelle eines Heckspoilers haben die Designer zwei aktive Klappen in die Heckscheibe integriert und auf diese Weise ein charakteristisches Delta-Thema geschaffen. Insgesamt nimmt man das Design als nahtloses Ganzes wahr, als Idee einer sehr hochtechnologischen Form. Dieses Konzept ermöglichte es den Designern, die Kabine des 12Cilindri Spider auf eine neue Art und Weise zu gestalten, indem sie den Rahmen der Oberfläche in Wagenfarbe nachzeichneten, um das Thema der Heckscheibe aufzugreifen und dies organisch in den Rest der Kabine zu integrieren, die ihrerseits durch einen Blackscreen- Effekt gekennzeichnet ist.
Der Heckbereich endet in einem sehr klaren, monolithischen Volumen, das ebenfalls in Wagenfarbe gehalten ist. Der untere Bereich – in Schwarz oder Karbonfaser – zeichnet sich durch markante Diffusorleitbleche aus, über denen die Karosserie fast zu schweben scheint. Zu diesem Bereich gehören auch Sensoren und zwei Doppel-Auspuffendrohre. Die aus insgesamt vier Elementen bestehenden Rohre besitzen ebenfalls eine völlig neue Form: Eine Metallumrandung reduziert optisch ihre Größe und sorgt für mehr Kompaktheit.
INNENRAUM
Das Design des Innenraums des Ferrari 12Cilindri Spider ist in drei verschiedene Ebenen unterteilt: Die erste wird vom oberen Teil des Armaturenbretts dominiert und geht in die Türverkleidungen über. Es folgt der zentrale Bereich, während die dritte Ebene den Fußraum und die Sitze umfasst. Jede Ebene ist klar definiert – die Farb- und Materialkombinationen verstärken dabei den Dual-Cockpit-Effekt. Die einzelnen Optionen verleihen den Sitzen und anderen Ausstattungsmerkmalen entweder einen eleganten oder einen sportlichen Look. Die für Ferrari charakteristischen Merkmale Luxus und Leistung werden beim 12Cilindri Spider durch einen Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit flankiert. Es wurden in großem Umfang nachhaltige Materialien verwendet: zum Beispiel Alcantara, das zu 65 Prozent aus recyceltem Polyester besteht.
Der Stil des Interieurs wurde von der Dual-Cockpit-Architektur des Cavallino Rampante inspiriert. In den vergangenen Jahren verwendeten bereits Ferrari Roma und Roma Spider sowie Ferrari Purosangue dieses Layout. Die Kabine des 12Cilindri Spider besitzt eine nahezu symmetrische Struktur mit zwei Modulen für Fahrer und Beifahrer. Sie bietet ein enorm hohes Maß an Komfort und Einbindung in das Fahrerlebnis.
Das Armaturenbrett erstreckt sich betont horizontal, unterstrichen durch eine klare Trennung zwischen den reduzierten Volumina im oberen Bereich und den technischen Funktionen unten. An der Oberseite befinden sich zwei Aussparungen für die Instrumente der Fahrer- und Beifahrerseite sowie die Lüftungsschlitze der Klimatisierung. Ein gekonnt eleganter Farb- und Materialwechsel lenkt den Blick auf die beiden durch den Korpus des Armaturenbretts getrennten Volumen. Dadurch scheint die Einheit fast zu schweben, was das Gefühl der Leichtigkeit in diesem Bereich nochmals verstärkt.
Die Verkleidungen des Kardantunnels erstrecken sich von den geometrischen Formen des Armaturenbretts nach außen, als wären sie seine Verlängerung. Der verkleidete Bereich weist einen großen skulpturalen Einschnitt auf, der durch kontrastierende Materialien zusätzlich betont wird. Auch die Armlehne befindet sich im verkleideten Bereich des Tunnels; sie zeigt kontrastierende Metalleinfassungen, die eine elegante Schnittstelle zwischen den Volumen schaffen. Der seitliche Teil des Tunnels ist offen, was den Eindruck von Leichtigkeit und Schweben verstärkt. Den Tunnel schmücken außerdem luxuriöse Materialien und ein Y-förmiges Metallelement, in das der ikonische Schalthebel eingelassen ist.
Anders als beim 12Cilindri Modell gibt es beim Ferrari 12Cilindri Spider im hinteren Bereich der Kabine keine Rückbank. Dieser Teil dient hier zum Verstauen des versenkbaren Hardtops. Die gewählte Lösung für das Dachsystem eröffnet jedoch auch im 12Cilindri Spider großzügig Platz, was das Modell vielseitig und absolut langstreckentauglich macht.
Der 12Cilindri Spider führt eine neue Benutzerschnittstelle oder Human Machine Interface (HMI) ein: Sie umfasst drei Displays, die das Erlebnis an Bord eines Ferrari V12 Berlinetta auf ein neues Niveau heben. Alle wichtigen Funktionen können über den zentralen kapazitiven 10,25-Zoll-Touchscreen gesteuert werden, der für Fahrer wie Beifahrer bequem erreichbar ist. Flankiert wird der zentrale Bildschirm von einem 15,6 Zoll großen Fahrerdisplay, auf dem alle Fahr- und Fahrdynamikinformationen erscheinen. Schließlich ist der Beifahrer dank eines 8,8-Zoll-Displays immer vollständig eingebunden und fühlt sich wie ein echter Copilot.
Weiterhin verfügt der 12Cilindri Spider über ein kapazitives Lenkrad, das bei allen neuen Ferrari Modellen zu finden ist. Mithilfe kapazitiver Tasten lassen sich diverse Funktionen einfach steuern – selbst bei sportlicher Fahrt erfolgt die Bedienung präzise, unmittelbar und intuitiv. Der 12Cilindri Spider ist ferner serienmäßig mit Apple CarPlay und Android Auto für mobile Konnektivität ausgestattet, wobei beide Systeme ganz einfach über den neuen zentralen Touchscreen bedient werden. Eine gleichfalls serienmäßig vorhandene kabellose Ladematte auf dem Mitteltunnel erleichtert das Aufladen von Mobiltelefonen.
Optional ist für den Ferrari 12Cilindri Spider ein in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten Burmester entwickeltes High-End-Audiosystem erhältlich, das 15 Lautsprecher und gewaltige 1600 Watt Leistung bereitstellt: für ein unvergleichliches Klangerlebnis bei jeder Lautstärke und jeder Geschwindigkeit. Die Ring-Tweeter-Technologie minimiert dabei Verzerrungen und lässt hohe Frequenzen kristallklar und funkelnd herausstechen. Ein leistungsstarker Dual-Coil-Subwoofer garantiert einen vollen, satten Klang, der ebenso wie ultraflache Dachlautsprecher zu einem wunderbaren 360-Grad-Klangerlebnis beiträgt.
AERODYNAMIK
Das Hauptziel bei der Entwicklung des Aerodynamikverhaltens des Ferrari 12Cilindri Spider bestand darin, eine vergleichsweise einfache und elegante Karosserieform zu schaffen, ohne Kompromisse beim Leistungsvermögen einzugehen. Ein 25-mm-Nolder auf der Kofferraumklappe und ein aktives Aero-Element sind charakteristische Merkmale des Hecks. Während der Nolder die für höchste aerodynamische Effizienz bei minimalem Luftwiderstand nötige Rekompression aufrechterhält, ermöglichen die Klappen zwei verschiedene Konfigurationen: „Low Drag“ (LD) bzw. „High Downforce“ (HD).
In der Low-Drag-Position schließen die Klappen bündig mit der Karosserie ab, sodass die Luft ungehindert darüber strömen kann. Diese Konfiguration wird bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h beibehalten, wenn der Abtrieb für die Leistung des Fahrzeugs nicht sehr relevant ist – was auch über 300 km/h der Fall ist. Zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten spielt jedoch der Abtrieb eine zentrale Rolle, wobei die Stellung der Spoiler von der Längs- und Querbeschleunigung des Fahrzeugs abhängt. In der High- Downforce-Position erzeugt der 12Cilindri Spider maximalen Abtrieb und garantiert auf diese Weise ein ausgewogenes aerodynamisches Verhalten.
Am vorderen Abschluss der „Höcker“ wurde ein aerodynamischer Durchlass geschaffen. Ihr Zweck ist eine erleichterte Strömung zum Heck, eine verbesserte Rekompression hinter dem Windschott und weniger Verwirbelungen im Cockpit. Das vertikale Profil an der Außenseite des aerodynamischen Durchlasses dient hingegen der Aufgabe, die Luft korrekt nach hinten zu lenken, zugunsten von Effizienz und Strömungsstabilisierung.
Der Unterboden wiederum wurde im Hinblick darauf konzipiert, dass die effiziente Generierung der Vertikallast maximiert und die heiße Luft aus den vorderen zentralen Kühlern optimal abgeführt wird. Die ausgefeilte Form und das Profil der Luftschlitze in der zentralen Öffnung des Unterbodens minimieren den Einfluss der nicht besonders energiereichen heißen Luft. Im Unterdruckbereich hinter den Vorderrädern wurden zwei Schlitze geschaffen, die den Überdruck im Motorraum reduzieren und dadurch die Effizienz der abstrahlenden Massen erhöhen, den Luftwiderstand senken und für Abtrieb sorgen.
Wie schon beim Ferrari 812 Competizione wird am vorderen Unterboden Abtrieb durch drei im Windkanal optimierte Vortexgeneratorpaare erzeugt. Der vordere Unterboden trägt zudem zur Kühlung der Bremsen bei, indem er einen Luftstrom mit niedriger Temperatur vom Frontsplitter weiterleitet.
Der zentrale Teil des Unterbodens wurde so konzipiert, dass die Luftströme effizient geleitet werden, um die Energie auf dem Weg zum Heckdiffusor zu erhalten. Zu diesem Zweck wurde die Öffnung des Getriebetunnels verkleinert, um die darin strömende Luftmenge möglichst gering zu halten. Eine erhöhter Bereich vor den Hinterrädern schützt die Reifen und lenkt die Strömung nach hinten um.
Der hintere Unterboden ist mit zwei Vortexgeneratoren ausgestattet, die effizient Abtrieb erzeugen und die Strömung in Richtung des Extraktors leiten. Im Einklang mit der Ferrari Philosophie, Innovationen aus dem Motorsport auf straßentaugliche Sportwagen zu übertragen, entwarfen die Ingenieure einen Lufteinlass nahe der Außenkante des hinteren Stoßfängers, um die Elektronik des Schalldämpfers zu belüften.
KÜHLLAYOUT
Die Anforderungen an die Wärmeableitung des Motors und der Nebenaggregate erforderten eine Neugestaltung des gesamten Kühlsystems des Fahrzeugs. Dies hatte einen optimierten Wärmeabtransport am vorderen Unterboden über nicht weniger als sieben Öffnungen in der vorderen Stoßstange zur Folge. Im Raum zwischen den Längselementen des Chassis befinden sich insbesondere der Wasserkühler und der Kondensator der Klimaanlage, die durch die zentrale Öffnung gespeist werden. Der Ölkühler wiederum ist in zwei separate Elemente aufgeteilt, die vor den Vorderrädern Platz fanden. Die beiden seitlichen Lufteinlässe sind zweigeteilt: Der äußere Teil dient der Versorgung des Motorölkühlers, während der innere Teil die Bremsen kühlt.
Ein großzügig dimensionierter Bremskühlkanal wird durch zwei Öffnungen gespeist: eine zwischen den Kühlereinlässen und die andere im unteren Teil des Frontsplitters. Das gesamte System ist in den Einlass des Ölkühlers integriert, um die Führung der vorderen Bremsenkanäle zu optimieren. Die seitlichen Lufteinlässe werden von einem L-förmigen Element umrahmt, das so konzipiert ist, dass die in die Öffnung eintretende Luftmenge maximiert und gleichzeitig die Strömung entlang der Fahrzeugflanken geleitet wird.
Die Luft im Motorraum entweicht durch zwei Entlüftungsöffnungen an der Motorhaube, die den Überdruck reduzieren und dadurch die Effizienz der Kühlung verbessern. Dank dieser Anordnung sind weniger Öffnungen am Unterboden nötig, was die Erzeugung effizienten Abtriebs maximiert. Am Kotflügel hinter den Vorderrädern befindet sich außerdem eine Entlüftungsöffnung für die Radkästen, die den durch den Bremsen-Kühlkanal und die Frontdiffusoren verursachten Überdruck am Unterboden minimiert.
FAHRZEUGDYNAMIK
Der Ferrari 12Cilindri Spider verfügt über die modernsten Dynamiksteuerungen einer Berlinetta mit Frontmotor. Die Einführung von Bremsen mit Brake-by-Wire-Technologie machte die Integration neuester Technologien aus dem Haus Ferrari möglich. Dazu zählen das erstmals beim 296 GTB vorgestellte ABS evo und der 6D-Sensor, der die optimale Präzision des PCV 3.0 (Passo Corto Virtuale – virtueller kurzer Radstand) und des Side Slip Control Systems SSC 8.0 gewährleistet – zusammen mit kürzeren Bremswegen und einer exakten Wiederholbarkeit der Bremsvorgänge. Aspirated Torque Shaping, eine völlig neue Steuerungslogik, betont zudem die sanfte und lineare Leistungsentfaltung des legendären Saugmotors nochmals.
SSC 8.0 repräsentiert eine Weiterentwicklung der bekannten Ferrari Steuerung und ermöglicht den verbundenen Komponenten, über eine gemeinsame Sprache miteinander zu kommunizieren. So wird für jedes einzelne System die optimale Betriebsart berechnet, um die Gesamtleistung des Modells zu maximieren. SSC 8.0 integriert die Controller des 12Cilindri Spider und schafft natürliche Synergien mit dem neuen ABS evo.
SSC 8.0 ist ein proprietäres System von Ferrari. Es wurde weiterentwickelt und optimiert, um Schätzgenauigkeit und Lerngeschwindigkeit (plus zehn Prozent im Vergleich zu früheren Anwendungen) ebenso weiter zu verbessern wie die Kontrolle auf Fahrbahnoberflächen mit sehr geringer Haftung. Die Grip-Abschätzung wird durch Beiträge der Grip-Erkennungslogik unterstützt: Mithilfe von Informationen der Steuerung der elektromechanischen Servolenkung und des vom SSC 8.0 ermittelten Side-Slip- Winkels kann der 12Cilindri Spider das Grip-Niveau der Reifen auch beim Lenken abschätzen. Dank dieses Ansatzes lässt sich die Bodenhaftung auch unter normalen Einsatzbedingungen und nicht nur im Grenzbereich kalkulieren, wodurch das System schneller reale Grip-Werte erlernen kann.
Der Ferrari 12Cilindri Spider ist mit einer unabhängigen Allradlenkung (4WS) ausgestattet, die erstmals in der Sonderserie 812 Competizione vorgestellt wurde. 4WS steuert die Bewegung jedes Rads unabhängig voneinander, um die Giersteuerung in Kurven und die Reaktionsfähigkeit bei schnellen Richtungswechseln zu verbessern. Die Hinterradlenkung verfügt über innovative mechanische Eigenschaften, die die Steuerungspräzision jedes einzelnen Aktuators deutlich verbessern. Dies führt zu schnelleren Reaktionen des Fahrwerks und damit zu einem besseren Ansprechverhalten in Kurven. Dank einer nahezu idealen Gewichtsverteilung von 47,8 Prozent vorn und 52,2 Prozent hinten ist zudem ein optimales Handling gewährleistet. Die Reaktionsfähigkeit des 12Cilindri Spider profitiert ferner von einem 20 Millimeter kürzeren Radstand im Vergleich zum 812 GTS.
REIFEN
Der Ferrari 12Cilindri Spider kann mit Michelin Pilot Sport S5- oder Goodyear Eagle F1 Supersport-Reifen ausgestattet werden, die beide in neuen Größen für das Unternehmen aus Maranello entwickelt wurden: 275/35ZR21 vorn und 315/35ZR21 hinten. Die Entwicklung vollzog sich mithilfe physischer und virtueller Sitzungen, wobei die zuletzt genannten in Form von Simulatortests stattfanden, um die Zahl physischer Prototypen und damit die Entwicklungszeiten und -zyklen zu reduzieren.
Das Leistungsverhalten der Reifen wurde unter Einsatz neuester Technologien im Hinblick auf Mischungen, Profildesigns und Karkasseneigenschaften optimiert. Umfangreiche Tests führten zu mehr Leistung, verbesserter Trockenhaftung und Balance – außerdem zu höherer Stabilität im Grenzbereich und bei Nässe sowie zu optimierten Komfort- und Geräuscheigenschaften sowohl intern als auch extern. Außerdem erreichten die Entwickler eine Reduzierung des Rollwiderstands um zehn Prozent im Vergleich zur früheren Anwendung in einer Ferrari Berlinetta mit V12-Frontmotor.
CHASSIS
Das Vollaluminium-Chassis des Ferrari 12Cilindri Spider besitzt nicht nur einen 20 Millimeter kürzeren Radstand als der 812 GTS – es ist vielmehr komplett neu. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf die Geometrie von Gusskomponenten, wie Shock-Tower oder Aund C-Säulen, um die Torsionssteifigkeit zu verbessern und gleichzeitig das Gewicht zu reduzieren.
Das Ergebnis war eine Erhöhung der Torsionssteifigkeit um 15 % im Vergleich zu früher, was zu einem vorhersehbareren dynamischen Verhalten führt, was wiederum Vorteile für die Präzision der Aufhängung mit sich bringt. Dank des verstärkten Einsatzes von Gussteilen konnte die Anzahl der zu montierenden stranggepressten Komponenten deutlich reduziert werden, was den Montageprozess effizienter macht. Geringes Gewicht war ohnehin eines der wichtigsten Ziele im Rahmen der Entwicklung von Fahrgestell und Karosserie des 12Cilindri Spider, der nur 60 Kilo schwerer ist als der 12Cilindri – ein bemerkenswert geringer Gewichtsunterschied. Er wurde durch innovative, speziell für dieses Modell entwickelte Lösungen ermöglicht.
Die Karosserie des Ferrari 12Cilindri Spider verfügt über Aluminium- Bewehrungsverbindungen zwischen dem hinter den Passagieren angeordneten Überrollbügel und der B-Säule. Diese Lösung ermöglichte eine erhebliche Gewichtsreduzierung, was wiederum einen niedrigeren Schwerpunkt mit sich brachte. Das versenkbare Hardtop (Retractable Hard Top – RHT) verschafft Pilot und Beifahrer dank einer doppelten Wölbung mehr Kopffreiheit und vergrößert so den Komfort. Das Dach benötigt lediglich 14 Sekunden zum Öffnen oder Schließen – bei Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h. Das kinematische System bewegt sich mit geradezu eleganter Harmonie, während die vergleichsweise einfache Konstruktion und der großzügige Einsatz von Aluminium dieses Dach viel leichter macht als andere Lösungen. Komplettiert wird der Dachbereich durch eine elektrisch höhenverstellbare Heckscheibe. Sie verschafft den Passagieren ein hohes Maß an Komfort, wenn das Dach geöffnet ist – und erlaubt sogar bei Geschwindigkeiten bis über 200 km/h normale Gespräche.
Zum ersten Mal bei einem Ferrari Serienmodell wurde für den 12Cilindri Spider Sekundäraluminium aus 100 Prozent recyceltem Material zur Produktion der Shock-Tower des Getriebe-Hilfsrahmens verwendet. Dies sorgt für eine Reduzierung der CO2 emissionen um 146 Kilogramm bei jedem produzierten Fahrzeug. In umfangreicher Entwicklungsarbeit konnte sichergestellt werden, dass die mechanischen Eigenschaften denen von Primäraluminium entsprechen, wobei man sich die geringfügigen Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung zunutze macht. Der Validierung dieser neuen Legierung dienten umfangreiche Tests, um das statische und dynamische Verhalten der Komponenten zu bewerten und beste Ergebnisse bei Ermüdungs- und Crashtests sicherzustellen.
7 JAHRE WARTUNG
Die einmaligen Qualitätsstandards von Ferrari und der zunehmende Fokus auf hervorragenden Kundendienst liegen auch dem umfangreichen siebenjährigen Wartungsprogramm für den Ferrari 12Cilindri Spider zugrunde. Das Programm wird für die komplette Ferrari Modellpalette angeboten und deckt die gesamten regelmäßigen Wartungen in den ersten sieben Jahren ab. Dieses Wartungsprogramm ist ein exklusiver Service, der den Kunden die Gewissheit gibt, dass ihr Fahrzeug in diesen sieben Jahren das Spitzenniveau an Leistung und Sicherheit beibehält. Der Service steht auch Zweitbesitzern von Ferrari Fahrzeugen zur Verfügung.
Regelmäßige Wartung (in Intervallen von entweder 20.000 km oder einmal im Jahr ohne Kilometerbegrenzung), Originalersatzteile und akribische Überprüfungen durch im Ferrari Training Center in Maranello geschultes Fachpersonal unter Verwendung modernster Diagnose-Tools sind nur ein paar der Vorteile des ‚Genuine Maintenance‘- Programms. Der Service wird weltweit von allen Vertriebspartnern in unserem offiziellen Händlernetzwerk angeboten.
Das ‚Genuine Maintenance‘- Programm ist eine Erweiterung der After-Sales-Services und für Kunden vorgesehen, welche die exzellente Leistung bewahren wollen. Dieses Merkmal ist typisch für alle Modelle aus Maranello, die seit jeher ein Synonym für modernste Technologie und Sportlichkeit, sind.